Die richtige Einstellung des Schardrucks ist ein Balanceakt. Zu wenig kann zu unterschiedlichen Ablagetiefen und späteren Feldaufgängen sowie Ertragsverlusten führen. Zu viel Druck kann das Wurzelwachstum einschränken und letztlich ebenfalls zu Ertragsverlusten beitragen (siehe Bild).
Beschreibung
Standort: Versuchsfläche Precision Planting der ZG in Maxau (B-W)
Koordinaten: N 49.043534 E 8.347448
Aussaat: am 23. April 2021
Feldaufgang: ab 7. Mai 2021
Datum der Ernte: 20. Oktober 2021
Beerntete Fläche: 5m² (75cm Reihenabstand = 6,66m Länge)
Um die Effekte eines hydraulischen Schardrucksystems auf den Ertrag zu veranschaulichen, wurden Versuche mit folgenden Einstellungen angelegt:
1. 0 kg Schardruck im DeltaForce-System
2. 300 kg Schardruck im DeltaForce System
3. Automatische Schardruckregelung des DeltaForce-Systems
Am 20. Oktober 2021 wurden die Versuche der Schardruckregelung beerntet.
Hierbei wurden die Kolben nummeriert, von Hand gepflückt und dem jeweiligen Fähnchen (was dem Feldaufgang entspricht) zugeordnet.
Die Lieschblätter wurden entfernt, sodass die Körner auf den Kolben ausgezählt werden konnten.
Die Ergebnisse für jeden Kolben wurden in eine Excel-Datei eingetragen und anschließend ausgewertet.
Bedeutung der Fähnchen:
Die Fähnchen werden zum Feldaufgang der Pflanzen gesteckt und an den jeweiligen Tagen werden Fähnchen mit unterschiedlichen Farben verwendet.
Tag 1 & 2: grünes Fähnchen
Tag 3: gelbes Fähnchen
Tag 4 oder später: rotes Fähnchen
Durch diese einfache Markierung der einzelnen Pflanzen kann der Einfluss des Feldaufgangs über die gesamte Vegetationsphase beobachtet werden.
Auswertung:
Vergleich des Feldaufgangs bei:
0 kg Schardruck
300 kg Schardruck
Automatische Schardruckregelung
Interpretation:
Die Einstellung des Schardrucks mit 0 kg (bewusst zu wenig) und 300 kg (deutlich zuviel) bewirken ungleichmäßigere Feldaufgänge als mit der automatischen Schardruckregelung.
Wird der Schardruck automatisch angepasst, liefen im Versuch mehr Maispflanzen an den ersten beiden Tagen auf.
Welche Relevanz der Feldaufgang für den Ertrag hat, zeigen die folgenden Grafiken.
Durchschnittliches Gewicht der getrockneten Kolben
In allen Varianten zeigt sich, dass die Trockengewichte der Kolben ab Tag 3 und später (gelbes und rotes Fähnchen) deutlich abnehmen.
Es bestätigt sich, dass ein zügiger sowie gleichmässiger Feldaufgang die Basis für hohe Erträge bildet!
Durchschnittliches Trockengewicht pro Kolben bei 0 kg Schardruck
Durchschnittliches Trockengewicht pro Kolben bei 300 kg Schardruck
Durchschnittliches Trockengewicht pro Kolben bei automatischer Schardruckregelung
Durchschnittliche Anzahl der Körner pro Pflanze (auch wenn mehrere Kolben gebildet wurden):
In allen Varianten, unabhängig vom Schardruck nimmt die Anzahl der ausgebildeten Körner pro Maispflanze bei den Spätkeimern ab.
Ab dem dritten Tag (gelbe Fähnchen) und vierten Tag (rote Fähnchen) werden im Durchschnitt deutlich weniger Körner an den Maiskolben ausgebildet.
Alle in diesen Diagrammen dargestellten Werte zeigen Durchschnittswerte der Maiskolben an! Nicht die Anzahl der gebildeten Maiskolben!
Den endgültigen Ertrag der geernteten 5 m² Fläche im Vergleich findet man im darauffolgenden Diagramm.
Durchschnittliche Anzahl der Körner pro Pflanze bei 0 kg Schardruck
Durchschnittliche Anzahl der Körner pro Pflanze bei 300 kg Schardruck
Durchschnittliche Anzahl der Körner pro Pflanze bei automatischer Schardruckregelung
Ertrag Maiskörner auf 5 m² Fläche
Interpretation:
In dem abgebildeten Diagramm sind die Kornerträge (Anzahl der Maiskörner) der einzelnen Schardruckvarianten im direkten Vergleich zu sehen.
Es wurden bewusst keine Gewichte ermittelt in diesem Fall, da unterschiedliche Trockensubstanzgehalte der Kolben eine potentielle Fehlerquelle darstellen.
Durch die automatische Schardruckregelung konnte in diesem Versuch ein Korn-Mehrertrag von ca. 10 % erreicht werden.
